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Thomaeum: Imaginäre Reise zu realen Problemen
von Westdeutsche Zeitung
09.06.12     A+ | a-
Schüler vom Thomaeum haben sich mit Paraguay beschäftigt – für einen guten Zweck.
Die Realität des gespielten Stückes, das die Schüler des Kempener Thomaeums auf die Bühne brachten, verdeutlichten die Bilder im Hintergrund.
Kempen. Ein Theaterstück, das Einblick in Kultur und Geschichte eines Eine-Welt-Landes geben, die Gesellschaft beschreiben und von Einzelschicksalen erzählen soll – diese Anforderungen in die Tat umzusetzen gelang der Theater-AG des Thomaeum bei der Inszenierung ihres Stücks „Das vergessene Land“. Gemeint ist der südamerikanische Binnenstaat Paraguay, dessen Facetten die Schüler unter der Leitung von Lehrerin Brigitte Nienhaus als Collage darstellten.    
Die Geschichte der jungen Raquel wird von Bildern szenisch untermalt  In kurzen Szenen sah der Zuschauer unter anderem Straßenkinder, die nachts Zuflucht hinter Gemüsekisten suchen und Kranke, denen eine Behandlung ohne Krankenversicherung verweigert wird. Auch dekadente europäische AuswanderInnen, paraguayische Hausmädchen und drei deutsche Jugendliche spielten eine Rolle.
Wie ein roter Faden durch die Erzählungen führte die Geschichte der jungen Raquel (Svenja Jöres), deren Familie sie aus finanziellen Nöten heraus an einen reichen Gutsherren verkauft. Daraufhin wird sie gegen ihren Willen schwanger. Parallel dazu erzählten die Schüler ein Märchen über ein Mädchen mit ähnlichem Schicksal.
Auf einer Leinwand im Hintergrund der Bühne waren zeitgleich Fotos von Landschaften, Wohngebieten und Menschen zu sehen, beigesteuert von Ute und Hermann Schmitz von der Kempener Pro Paraguay Initiative (PPI). Das waren Bilder, die den Zuschauer an die Realität des Gespielten erinnerten.
Zur Vorbereitung auf den Umgang mit der Eine-Welt-Thematik nahm die AG an einem Workshop des Schauspielers Andreas Peckelsen teil, bei dem sie lernten, wie man dokumentarisches Material in Theaterszenen umsetzt. Deutlich wurde das bei einer geschichtlichen Zeitreise innerhalb des Stücks. Aus zwei verschiedenen Perspektiven erfuhr der Zuschauer von der Schreckensherrschaft des Diktators Alfredo Stroessner. Zum einen aus der Sicht gelangweilter Schüler, zum anderen von betroffenen Frauen und Männern aus dieser Zeit.
Die vom Ehepaar Hermann und Ute Schmitz gegründete Initiative ruft seit 20 Jahren Hilfsprojekte in Paraguay ins Leben. Ermöglicht wurde unter anderem die Ausstattung einer Kinderkrankenstation mit Medikamenten und Gerät.

Das Thomaeum unterstützte bereits 2008 mit der Martinsaktion den Bau einer Landwirtschaftsschule in Paraguay.
Auch die Hoffnung kam nicht zu kurz. Angelehnt an das „Happy End“ im Märchen bekommt Raquel Unterstützung von ihrer Familie und spielt mit dem Gedanken, zu studieren.
Eine Ankündigung sorgte für Freude: Mit spanischen Untertiteln soll das gefilmte Stück in den PPI-Organisationen in Paraguay zu sehen sein, so Schmitz.                  

(Bericht: WZ   Fotos: Hermann Schmitz)

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