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Eine neue Schule für Medina
von Rheinische Post
27.08.07     A+ | a-
Eine neue Schule für Medina

Mit ihren Partnern von der Nichtregierungsorganisation „Solidaridad“ aus der Stadt Pilar  im Süden Paraguays arbeitet die Kempener Pro Paraguay Initiative seit nunmehr 15 Jahren zusammen. Zahlreiche Projekte im Ausbildungs- und Gesundheitsbereich konnten realisiert werden, am Beginn standen der Versand von Hilfscontainern und eines
Bundeswehr – Unimog , zuletzt der Bau einer Armenklinik, unter Projektleitung des Vorster Medikamentenhilfswerks Medeor und mit Geldern der Landesregierung NRW.
Hermann Schmitz, Vorsitzender der PPI und soeben aus Paraguay zurück, konnte jetzt vom Abschluss eines weiteren großen  Projekts berichten: In der extrem unterentwickelten ländlichen Gemeinde mit dem Namen Medina, in der Nähe von Pilar gelegen, wurde ein marodes altes Schulgebäude, eher einer Ruine gleich,  komplett umgebaut zu einer stabilen, ansprechenden Schule. Die Schülerinnen und Schüler von Medina verfügen jetzt wieder über einen für ihre zukünftigen Lebenschancen so wichtigen Lern- und Ausbildungsort und die Gemeinde hat mit dieser Schule  eine Art kultureller Mitte.
Die Notwendigkeit dieses Projekts war zwischen den Partnern in Pilar und der Kempener Gruppe immer wieder angesprochen worden, eine Realisierungsmöglichkeit ergab sich aber erst, ganz unverhofft, durch ein großzügiges Ehepaar aus Süchteln. Der ehemalige Techniklehrer und seine Frau, für die Paraguay und erst recht Medina Fremdwörter waren, wandten sich an die Kempener Gruppe, um mit ihnen einen Lebenstraum zu verwirklichen: Sie wollten eine Schule irgendwo in der sog. „Dritten Welt“ bauen.
Die drei Partner kamen schnell überein, die beiden hatten „ihre Schule“ gefunden, Solidaridad aus Paraguay und PPI aus Kempen die Förderer, die fast 20.000.- Euro zu investieren bereit waren.

Für die Sponsoren  -  er war früher Lehrer an einer Berufsschule und hatte sich schon immer für entwicklungspolitische Fragen interessiert  -  war ein persönlicher Beitrag im Bildungssektor, als Schlüssel von Entwicklung, besonders bedeutsam.
Von Anfang an und kompetent engagierte sich der Techniklehrer bei der Planung und Bauausführung der neuen Schule, so manches Schreiben zwischen ihm und den paraguayischen Partnern wurde von Schmitz übersetzt.  Aber er war auch persönlich vor Ort und machte sich ein Bild, es war wohl nicht die letzte Reise nach Paraguay.

In Medina wurde niemandem eine fertige Schule vorgesetzt, sondern Lehrerinnen, Eltern und Schüler waren am Bau beteiligt mit Arbeiten, die sie selber verrichten konnten. Der Schulbau war ihr ureigenes Projekt.

Bei der Eröffnungsfeier vor 14 Tagen waren denn auch  die offiziellen Vertreter aus Lokalpolitik und Schulverwaltung nur unvermeidliches Beiwerk, als ganz Medina „seine“ Schule einweihte und Eltern, Lehrer und Schüler die Hauptpersonen waren.
„Mit der neuen Schule für unsere Jugend haben wir alle wieder mehr Vertrauen in die Zukunft bekommen“, fasste eine Mutter den großen Dank ihrer Gemeinde zusammen.
Mit dem Schulbau ist das Projekt nicht abgeschlossen, auch bei der  Verbesserung der Lernbedingungen und des Unterrichts selber will das Süchtelner Ehepaar  und die Paraguay Initiative die Schule auch in Zukunft begleiten. Geplant sind die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien, Einrichtung von Werkunterricht, Finanzierung von Fortbildung. Es gibt wieder Hoffnung in Medina.

Ein Vater hatte zur Einweihung eine Kuh gestiftet, die nach Landessitte als „asado“  an langen Spießen gebraten wurde. Die deutsche Fahne durfte  -  als Zeichen des Dankes  -  nicht fehlen. Musik und Tanz gehörten auch zum Programm.
„ Auch eine gute Schulbildung ist in Paraguay immer noch keine Garantie für ein späteres selbstbestimmtes Leben, aber ohne eine solche ist der Weg ins Elend geradezu vorprogrammiert“, so Schmitz.

Ausbildungszentrum für ländliche Entwicklung (CCDA)

Hilfsverein Solidarität - Solidaridad

Fundación Vida Plena

Kinderstation Hospital Barrio Obrero

Fundación Celestina Pérez de Almada

Padre Oliva - Bañados del Sur

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