Die Kempener Pro Paraguay Initiative schickt wieder einen Container nach Südamerika. Zurzeit werden die Hilfsgüter gesammelt. Damit soll eine Jugendwerkstatt ausgerüstet werden.
Vor zehn Jahren ging der letzte von insgesamt drei Containern der Kempener Pro Paraguay Initiative an ihre Projektpartner in dem südamerikanischen Land. All die Tonnen Material haben den Menschen viele Erleichterungen gebracht, manche davon mit bis heute andauernder Wirkung. Zum Beispiel der Unimog von der Bundeswehr, der immer noch wichtige humanitäre Aufgaben in einem Projektgebiet der PPI im südlichen Distrikt Pilar erfüllt.
unimogrp"Das ist fast ein Wunder und nur der Improvisationskunst unserer Partner und der ungeheuren Bedeutung dieses Fahrzeuges für den Transport in unwegsamem Gelände zu verdanken", sagt Hermann Schmitz von der Kempener Initiative. Und er fügt hinzu: "Jetzt hat unser Unimog wieder ein schöne Aufgabe vor sich.
Die Pro-Paraguayer bereiten nämlich gerade die Versendung eines weiteren Containers vor. In einem großen Industriezelt auf dem Gelände der Kempener Firma Garant wächst ein Berg mit Maschinen und Materialien zur Ausrüstung einer Jugendwerkstatt für Holz- und Metallbearbeitung, in der schon ab Mitte 2012 ausgebildet und produziert werden soll.
Dieses Projekt bietet sonst perspektivlosen Jugendlichen eine Chance für einen späteren Beruf. Es wurde von der PPI und ihren langjährigen Partnern vor Ort gemeinsam entwickelt. Bei ihrem letztem Besuch in Paraguay hatten die Kempener auch eine genaue Materialliste des benötigten Inventars erstellt. "Seit August sammeln wir gezielt mit unserer Arbeitsgruppe, wir sind schon ziemlich weit, aber Material und Werkzeug zur Metall- und Holzbearbeitung passen noch hinein", berichtet Schmitz. "Eine kleine Drehbank und eine Fräsmaschine wären die Krönung, ein Neukauf würde unsere Finanzen allerdings überfordern", fügt er hinzu, klingt aber nicht sonderlich besorgt. Denn die Kempener seien immer großzügig gewesen, auch dieses Mal würde der Container sinnvoll beladen können: "Da bin ich mir sicher."
In Paraguay, auf einem Gelände hinter der von der Initiative gebauten Primarschule Medina, wartet schon das Werkstattgebäude. Und der Unimog steht bereit. "Sieht schön aus, die Werkstatt, sie ist aber noch leer. Der Unimog kriegt Arbeit beim Transport des Materials, der Versand ist kein Problem, wir haben ja schon drei Container heil und verlustfrei verschickt." Anfang 2012 soll der Stahlkasten auf Reisen gehen. Vor Ort will ein pensionierter Handwerker, Mitlied der PPI, als eine Art "Senior Experte" vier bis sechs Wochen ehrenamtlich beim Aufbau der Werkstatt helfen.
