Stadt Kempen (RP). Mit Paraguay hat sich die Theater AG des Kempener Gymnasiums Thomaeum beschäftigt. Viele Geschichten sind für die Zuschauer nur schwer auszuhalten.
Da geht es beispielsweise um bittere Armut oder die Erinnerung an die brutale Diktatur.
Überaus beeindruckend ist das neue Stück der Theater-AG am Thomaeum.
"Paraguay – Das vergessene Land" haben die Schüler ihr Stück genannt. Paraguay ist den Kempener Schülern bekannt, unterstützen sie doch die Pro Paraguay Initiative von Ute und Hermann Schmitz schon seit Jahren, unter anderem mit Sammelaktionen zu St. Martin.
In einem Workshop mit Andreas Peckelsen hatten die Schüler Methoden erarbeitet, wie man Eine-Welt-Theater-Projekte umsetzen kann. Vom Ehepaar Schmitz kam die Unterstützung mit Informationen, Berichten von ihren Reisen, Musik, Literatur, Fotos.
Daraus ist eine Collage entstanden. Oft sind die Geschichten schwer auszuhalten. Wenn es zum Bespiel um Mädchen geht, die schon mit 15 geschwängert werden und nicht wissen wohin. Oder um den Zynismus, Paraguay sei ein gutes Land für Auswanderer. Alles billig, inklusive Hauspersonal. Die andere Seite zeigt die bittere Armut im Land. Kaum reicht das Geld, um die Familie zu ernähren. Es sind schlimme Bilder einer Zweiklassengesellschaft. Hier die wenigen Reichen, die sich alles leisten können, dort die vielen Armen, die sich nach jedem Job strecken müssen, um das Nötigste zum Leben zu haben. Und nicht zuletzt die Erinnerungen an Diktatur, Unterdrückung und Folter.
Das Theaterstück haben wir gefilmt und versehen es z. Zt mit Untertiteln auf spanisch. So sollen Jugendliche in Paraguay das Stück ihrer Altersgenossen in Kempen über ihr Land kennen lernen.
VON SILVIA RUF-STANLEY
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Schüler u. Lehrer der von der PPI mit gegründeten ökol. Landwirtschaftsschule( Foto: H. Schmitz)